Freitag, 27. November 2015

Maylene And The Sons Of Desaster

Die Band mit dem Namen, der meinen Handy-MP3-Player in die Verzweiflung stürzt, weil nie der Track angezeigt werden konnte und bei mir jetzt einfach nur noch Maylene heißt.
Ich weiß, ich stopf euch in letzter Zeit voll mit Musik, aber so ist das halt manchmal !

Aber jetzt mal ehrlich: Das ist richtig, richtig, richtig gute Rumlauf- / Roadtripmusik. Das via Kopfhörer auf die Ohren packen und einfach laufen. Ideal.



Donnerstag, 26. November 2015

Ich hab Polizei / Plastikexperten

"Allein 2010 gelangten zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer, wie Forscher schätzen. Diese Zahlen nannten die Experten aus Australien und den USA im Februar im Fachblatt "Science". Dabei ging es um verschiedene Plastikabfälle"

Darüber bin ich zufällig gestolpert, als ich recherchiert hab, ob das "Plastiktüten dürfen nicht mehr gratis abgegeben werden"-Gerücht, was ich vor einiger Zeit gehört habe stimmt. (Es stimmt) Dabei ist mir aufgefallen: Vielleicht sollte ich Experte werden. Wofür ist eigentlich egal, aber ähnliche Schätzungen könnte ich mit ein wenig Zahlenjongliererei auch abgeben.

Ach und hier übrigens das beste Musikvideo, das ihr je sehen werdet.

Mittwoch, 25. November 2015

AnnenMayKantereit ( AMK )

Ich stehe irgendwie total auf Guerilla-Musikeinlagen - sei es klassisch in der Fußgängerzone, als Flashmob auf belebten Plätzen (Wobei der Hype um Flashmobs das Faszinierende etwas geschwächt hat, da meistens 90% der Personen auf einem, für den Mob geplanten Platz, Teil der Gruppe sind), wie Ylvis für betrunkene Partygänger, oder wie in diesem Fall inmitten einer Vorlesung. Ich weiß nicht, wie bekannt sie vorher waren, aber ich glaube den größten Schub bekamen sie kürzlich mit ihrem K.I.Z. Feature "Hurra die Welt geht unter" - wo ich auch das erste Mal über Henning May beziehungsweise AnnenMayKantereit gestolpert bin. Und auch, wenn viele ihrer Texte sehr repetitiv sind, die Stimme und die Art des Vortragens gleichen das wieder aus. Gepaart mit ein paar netten Wortspielereien ("Ich träume Liebeslieder und sing dabei von dir", "Meine Fragen haben kurze Beine und Lügen kosten nichts") und DIY-Instrumenten entstehen so sehr nette, für Straßenmusik prädestinierte Stücke, die Lust auf Livemusik machen.






AnnenMayKantereit

Sehen alle gleich aus: Asiaten bauen Klonfabrik

Fotogrundlage: Screenshot Youtube



Wenn ich "Klonfabrik" bei Google suche wird mir als Vorschlag meist irgendwas Star Wars bezogenes als Suchergebnis präsentiert. In diesen Tagen ist das anders. Anscheinend sind wir der "Zukunft" schon deutlich näher, als ich das für möglich gehalten hätte. Klar, ich habe davon gehört, dass schon vor 5-6 Jahren erfolgreich Tiere geklont worden. Doch in dem Maßstab, in dem der Zusammenschluss der chinesischen Boyalife Group, der südkoreanischen Forschungsstiftung Sooam mit Unterstützung des Instituts für Molekularmedizin Peking und der Internationalen Akademie für Biomedizin in Tianjin, agiert, hätte ich mir das nie erträumen können.

Zumindest nicht schon so bald.
Die Interessengemeinschaft plant den wachsenden Fleischbedarf Chinas - der bislang durch Importe bewältigt werden musste - durch eine Rinder-Klonfabrik zu stillen. Das etwa 30 Millionen Euro teure Projekt soll bereits 2016 anlaufen, mit zunächst 100.000, später bis zu einer Million Rinderembryos.

Alter.


Foto: Getty Images
Ich weiß, wer bin ich schon, mich darüber aufzuregen. Man kann so den Fleischbedarf eines Landes decken, es ist sicher gut für die chinesische Wirtschaft, auf lange Sicht könnte man damit sicher auch Gutes bewirken und vielleicht sogar den fast schon utopisch anmaßenden Wunsch den Welthunger zu stillen erfüllen. Doch warum kräuseln sich bei dem Gedanken meine Fußnägel auf? (Gern geschehen)
Ist das wirklich die Lösung für Nahrungsprobleme? Und gibt es nicht genug Rinder auf der Welt - gemessen an den Mengen Fleisch die täglich weggeschmissen werden - um China zu versorgen und es spielen nur wirtschaftliche Aspekte eine Rolle? Was sind die möglichen Folgen, wenn wir diesen Weg weitergehen? Und wie groß ist die Auswirkung einer weiteren Million Rinderfürze auf unser Klima? Stimmt es eigentlich, dass Rinder das Klima in der Art beeinflussen, wie behauptet wird? Wird man in absehbarer Zukunft vom Aussterben bedrohte Tiere klonen um sie in den Zoos der Welt präsentieren zu können Arten zu erhalten - und welche Auswirkungen hat das? Haben wir vielleicht wirklich irgendwann Star Wars ähnliche Militärstrukturen, sollten wir diese Wissenschaft weiter ausbauen?

Science creeps me out sometimes. Ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll..

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Quellen:
Sueddeutsche
Welt
Foto 1
Foto 2

Montag, 23. November 2015

Lass liegen !



Definitiv eines der besten Musikvideos, die ich je gesehen hab. Perspektive, Übergänge, Botschaft. Das Ansehen macht Spaß und Unspaß (#Neusprech) zugleich.

Freitag, 20. November 2015

#Verunsicherungsvertreter



Ich bin ja schon öfter auf Jan Böhmermann eingegangen und wie seine Arbeit und seine Art an sich mich in vielen Lebenslagen inspiriert und natürlich auch unterhalten hat. Auch, wenn ich persönlich immer mehr von seinen Radioauftritten (Lateline, Sanft & Sorgfältig) und der Talkshow Roche & Böhmermann, angetan war und die TV- / Internetshows Neo Magazin und Neo Magazin Royale einen TICK weniger gut fand (Auch die ersten Live-Latelines), so war es dennoch immer beeindruckend, wie er mit brisanten, ernsten Themen umgehen kann. So hat er sich als einer der wenigen, die sich nach der französischen Terrornacht am 13.11. öffentlich geäußert haben, auf einer für mich verständnisvollen und nachvollziehbaren Ebene auseinander gesetzt, indem er 100 Fragen stellte, die sich ihm im Zusammenhang mit Paris auftaten. 

Und auch die Neo Magazin Royale-Show vom 19.11. stand unter dem Einfluss der Ereignisse der vergangenen Woche. Nach einigen Überlegungen (Frage 82: Soll ich die ZDFneo-Sendung am nächsten Donnerstag machen oder lieber eine Woche ausfallen lassen?) entschied er sich dafür, unterbrechungslos weiterzumachen. Und in meinen Augen ist das genau das Richtige. Na gut, dazwischen lag fast eine Woche - eine lange Zeit in der schnelllebigen Welt der heutigen Medien und eine Zeit in der in der Bevölkerung viel vergessen wird - dennoch ist es etwas, womit man sich auseinandersetzen muss. Selbst die Berufsironiker des Postillons haben sich erst zwei Tage später mit der Sonntagsfrage "Soll der Postillon heute lieber auf die Sonntagsfrage verzichten?" mit den Anschlägen beschäftigt und erst ab Montag begonnen sich mit der Materie öffentlich auseinanderzusetzen.
Doch die Art, wie beim Neo Magazin Royale damit umgegangen wurde, finde ich beeindruckend und zugleich ist es sehr simpel. So beginnt er die Sendung statt mit dem sonst üblichen Stand-Up, indem er die Show einfach sitzend einleitet. Auch mit der Aussage "Das war jetzt ein geschmackloser Scherz, das Neo Magazin Royale, falls Sie sich versehen haben, ist eine Comedy-Sendung. [...] Noch geschmackloser, noch taktloser, war das was nach den Anschlägen von Paris von den Leuten kam, die keine Comedy-Sendung machen, sondern das ernst meinen." wird direkt vom Anfang der Sendung an eine klare Botschaft gesendet.



Und so geht es auch weiter mit dem "kleinen Mann" (gespielt von Hans Meiser). "Ihr Medienfuzzis wisst immer Bescheid und der kleine Mann auf der Straße ist wieder der Dumme. Komm doch erstmal von deinem hohen Ross runter. Mama Merkel holt uns mit ihrer Selfie-Politik den Terror ins Land und streichelt uns schneller zur Scharia als du halal sagen kannst." und dem Interview mit Grünen-Politiker Cem Özdemir, den er - bezugnehmend auf die vielen, vielen Stellungnahmen muslimischer Gemeinden, Personen des öffentlichen Lebens oder religiöse Führer, die glaubten sich von den Anschlägen distanzieren zu müssen - fragt, ob er sich denn schon für die Anschläge entschuldigt hat, oder zumindest deutlich, initiativ auf einem Marktplatz erklärte, dass er nichts damit zu tun hat.

Aber auch abseits von politischen und / oder brisanten Themen, ist Jan Böhmermann ein Künstler, mit dem man sich auf jeden Fall einmal beschäftigen sollte. 


Donnerstag, 19. November 2015

Anonymous, Terror, Soziale Gruppen und ihr Einfluss auf die Bevölkerung



Dieser Blog war ja noch nie sonderlich politisch oder großartig gesellschaftlich fokussiert und dabei möchte ich es auch belassen. Auch schreckliche Sachen, wie die Anschläge vom 13.11. und ähnliche Katastrophen, seien sie menschlicher oder natürlicher Ursache, möchte ich hier nicht breittreten.



Aber ich möchte doch eine Sache kurz äußern, die mir Magenschmerzen verursacht. Soziale (oder, machen wir uns doch nichts vor, Facebook-) Gruppen, die mal offen, mal versteckt Hass und Lügen verbreiten. Und dabei häufig von einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung rezipiert werden. So zum Beispiel Anonymous.Kollektiv. Eine Seite, die den Anschein erweckt, dass es sich um die offizielle deutsche Anonymous-Facebookseite handelt. Es erscheint mir zwar unlogisch, dass Anonymous einen Facebook-Account hat (Zumal es die "Gruppe" Anonymous ja gar nicht gibt, genau das macht sie aus. Im Grunde genommen ist jeder von uns potentiell Anonymous-"Mitglied"), aber das hält 1,35 Millionen (!) Menschen nicht davon ab, diese Seite zu liken. Sie tun das vermutlich aus verschiedenen Gründen: Aufgrund ihrer Einstellung zum Staat vielleicht, inspiriert durch die Taten und Aktionen gegen Ungerechtigkeit und kapitalistische Ausbeute - oder eben aufgrund der aktuellen terroristischen Ereignisse, zu denen sich ein Vertreter Anonymous' zu Wort gemeldet hatte. Nur wird leider nicht jeder die Seiten, die er liked - weil man die Idee dahinter gut findet - studieren und reflektieren. Zum Einen, ob es sich wirklich um die offizielle Seite handelt - zum Anderen, ob die Werte / Einstellungen / Meinungen, die man glaubt zu teilen, wirklich übereinstimmen.





 Speziell bei dieser - von weit mehr als einer Million gefolgten - Seite, fällt einem beim ersten flüchtigen Blick auch nichts weiter auf. Zumindest, wenn man sich nur mit den Videos und Links beschäftigt, die dort geteilt werden. Diese beschäftigen sich fast allesamt mit den Themen, die man erwartet.
Liest man sich jedoch die Beiträge durch, stoßen mir - als, wie ich glaube halbwegs reflektierender Betrachter - allerdings Phrasen, wie




- "Tagesschau demnächst nur noch mit Deutschem Untertitel....bis zum Endsieg." Bezogen darauf, dass die Tagesschau nun auch auf englisch und arabisch ausgestrahlt wird.

- "Die Schmutzliteraten der ‪#‎Lügenpresse" Bezugnehmend auf die Teilnehmerzahlen einer Pegida-Demonstration

- "Ein Feindbild wird dadurch kreiert, dass man über ein Objekt der Betrachtung ausschließlich negativ berichtet. Diese Methode funktioniert mit jedem Staat, jeder Organisation und jeder Person. [...] Man muss nur tief genug wühlen, aufbauschen und alles Positive außer acht lassen, wie das die Mainstreammedien im Falle Russlands oder jedes anderen “Feindstaates” machen, der von den USA ins Visier genommen wurde.
Auf dem Schulhof oder im Beruf nennt man sowas Mobbing. In den Medien ist es politisch gesteuerte Propaganda und Hetze, die bis zur offenen Kriegstreiberei gehen kann." (Quelle


sauer auf. Das letzte Zitat fand ich besonders interessant. Sicher, es ist jetzt nicht übertrieben volksverhetzend oder ähnliches, doch ich finde den Umstand schön, dass der Autor darüber berichtet, wie man durch Auslassung positiver Fakten und Verallgemeinerung und Aufbauschung Staaten, Organisationen, Personen diskreditieren kann - direkt gefolgt von "die Mainstreammedien", "In den Medien", "Propaganda und Hetze [...] Kriegstreiberei". Und im gleichen Maße wirft er in seinen anderen Posts mit Begriffen, wie "Lügenpresse", "Pädopartei", "Plemplem-Ditfurth" und "Schmutzliteraten" um sich.
Um mich nicht selbst mit meinen Argumenten zu kontern, möchte ich auch kurz noch auf die positive Seite eingehen. Es ist nicht alles falsch, was da geschrieben wird. Die Themen sind wichtig, die Auseinandersetzung damit ebenso. Viele Aussagen kann ich unterschreiben, viel spiegelt meine Meinung wieder und ist meiner Meinung nach erwähnenswert. Nur bei effektheischenden Schlagworten auf BILD- (Oder Stern-) Niveau läuten bei mir Alarmglocken. 

Wie bei allem, was ich hier auf dieser Seite von mir gebe, handelt es sich natürlich nur um meine persönliche Meinung. Und die ist aus dem zusammengeführt, was ich rezipiere und was ich dabei empfinde. Ich versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten diese Dinger zu hinterfragen und - gegebenenfalls - mit Quellen zu untermauern, doch selbstverständlich, kann ich mir nie sicher sein, ob meine Informationen und Eindrücke korrekt sind. 

Nach meinem Verständnis steht die Anonymous-Idee vor Allem für Informationsfreiheit. Danach kommen Aspekte, wie Menschlichkeit, die Auswirkungen des Kapitalismus in Frage zu stellen, sich gegen Ungerechtigkeiten in der Welt zur Wehr zu setzen. 
Und das ist für mich mit solchen Posts nicht nur nicht gegeben, sondern genau gegenteilig umgesetzt.

Das soll's dann auch gewesen sein mit dem Gesellschafts-Meti für heute. Um den Bogen noch auf generell Facebook und den potentiellen Einfluss, den man mit großen Followerzahlen erreichen kann zu schlagen, anbei noch der Bearbeitungshinweis, den ich auf eine Meldung von mir bekommen habe. Da sieht man recht gut, wie ... äh.. löchrig die Richtlinien von Facebook sind.





Mittwoch, 18. November 2015

Kopfschuss



Gawijn Seghers
Koppain


10. Juli '99

Hallo, ich bin Gawijn. Man nennt mich Koppain. Das habe ich von Kurt Cobain und meinem Vater. Sie haben sich beide in den Kopf geschossen. Ich sage es lieber gleich, damit ihr es nicht von anderer Seite zu hören bekommt. Cobain hatte zu viel Erfolg mit seiner Band, mein Vater zu wenig. Das scheint an einem Menschen zu nagen, dieses Zuviel oder Zuwenig. Niemals zu, sagt Oma immer, nur zufrieden.
Ich habe alles von Nirvana. Geerbt von meinem Vater. Mein Bruder Arthur "verwaltet" den Rest, wie er es auf typisch "brüderliche" Art erklärt. Typisch der Älteste, wenn ihr mich fragt. Ansonsten kommen wir ausgezeichnet miteinander klar. Zumindest was Atlantis betrifft. Atlantis ist unsere Geheimgesellschaft. "Us against the world", könnte man sagen. Manchmal fühle ich mich genauso untergegangen wie Atlantis, ich meine jetzt diese versunkene Stadt. Mam auch. In den drei Jahren, die sie inzwischen allein ist, berührte sie regelmäßig den Grund. Dann trinkt sie zu viel. Als wollte sie ihren Kummer in eine Flasche stopfen und auf die sieben Weltmeere schicken. Bis jemand ihre verzweifelte Botschaft herausfischt und sie von ihrer Insel holt. Leider ist sie der Ansicht, dass sie dafür erst die gesamte Flasche leeren muss. Mam! Oma sagt, wenn das so weitergeht, wird Mam es nicht mehr lange machen. "Wenn man einen Autounfall hat, muss man sich am nächsten Tag gleich wieder ans Steuer setzen, sonst fährt man für den Rest seines Lebens nicht mehr." Oma ist hart drauf, vor allem wenn es um andere geht. Oma hat den Krieg mitgemacht. Hätte ich den bloß auch mitgemacht. Dann säße ich jetzt nicht hier und würde wie ein Softie schreiben. Dann würde ich vielleicht einen schwarzen Gürtel im Judo machen und das Leben selbst in der ersten Runde zu Boden werfen. Volle Punktzahl! Mam erlaubt es mir nicht. Sie hat schon mal einen Menschen wegen "dummen Zeugs" verloren, nicht noch einen zweiten. Mam, Judo ist kein "dummes Zeug", Judo ist japanisch für "sanfter Weg", Judo ist Selbstdisziplin, Judo steht für die Ausbildung eines stählernen Charakters, Judo ist alles, was ich nicht bin. Ich muss Sport treiben.
Fühle mich heute schrecklich down. Mens insana in corpore insano, eine kranke Seele in einem kranken Körper. Ich habe irgendwo gelesen, dass man vom Dauerlaufen einen Kick kriegt, der wie ein Schuss ist, aber dann einer, von dem man nicht ausflippt. Serotonin, ein Opiumderivat, wird bei einer regelmäßigen, ausdauernden und intensiven Anstrengung vom Gehirn auf natürliche Weise hergestellt. Hilfe, Jogger sind auch schon drogenabhängig! Vielleicht ist ja jeder von irgendetwas abhängig: Schokolade, Kaffee, Briefmarken, Tropenfische, Kakteen, Eiershampoo, am Tisch rülpsen (Oma!), an den eigenen Fürzen riechen... (wenn ich das Kleinkind raushängen lasse, fühle ich mich schlagartig besser). Oder Macht und Geld. Die scheinen mir noch am gefährlichsten zu sein, denn man hat nicht den Eindruck, sie seien ungesund oder die Gesellschaft lehne sie ab, im Gegenteil. Es ist nur eine Frage der rechtzeitigen Wahrnehmung. Dann kann man immer noch auf die Bremse treten. Ich glaube, ich bin von Musik abhängig. Genau wie mein Vater. Ich weiß nicht, ob er jemals Drogen genommen hat. Früher vielleicht, hier und da mal einen Joint; in den letzten Jahren rauchte er nicht mehr. Mam hat nie darüber gesprochen. Wenn er von Dope abhängig gewesen wäre, dann hätte sie es bestimmt gesagt. Sie stand seinen wilden Plänen nie positiv gegenüber, und trotzdem vermisst sie ihn jetzt so, dass sie allmählich daran kaputtgeht. Oder ist es, weil es ihr Leid tut, dass sie ihn nie wirklich in seinen Ambitionen unterstützt hat? Dirk, ich sollte Dirk sagen und nicht Papa - Mam wollte davon nichts wissen, ich habe sie einer paarmal Roos genannt und mir damit Ohrfeigen eingehandelt -, Dirk wollte die Welt mit seiner Musik erobern. "Meine Musik ist mein Schwert!" Und windmühlenflügelschwingend mähte er Arthur und mich mit Excalibur um. "Windmühlenflügelschwingend mähte er mit Excalibur", ist das anschaulich genug? Stael, mein Niederländischlehrer, sagt, ich habe zwar durchaus ein Talent zum Schreiben, aber mein Stil leide an metaphorischer Blutarmut. "Bildsprache ist das Blut der Literatur, Seghers!" Ich mag keine Bildsprache. Bildsprache ain't cool. Wenn ich etwas zu sagen habe, sage ich es ohne Umwege.
Ich schweife ab. Darin bin ich gut. Schon seit meinem fünften Lebensjahr, als ich einmal für ein paar Stunden verschwunden war. Ich war mit meinem Dreirad davongefahren. Ab auf den Radweg und hinaus in die weite Welt. Dirk hat mich nur ein einziges Mal geschlagen. Das war dieses Mal. Am nächsten Tag hatte ich einen blauen Hintern, sagt Arthur; ich selbst weiß davon nicht mehr viel. Will ich nicht mehr wissen, sagt er. Und dass ich nur behalte, was ich auch behalten will. Ein selektives Gedächtnis. Ich wünschte, das wäre wahr.
     See you tomorrow or one of these days, if I don't forget.

- Danny Verstegen, "Kopfschuss", erschienen im Bertelsmann Taschenbuchverlag (cbt)
ISBN 3-570-30238-5


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"Kopfschuss" habe ich das erste Mal mit 15 oder 16 gelesen und es hat mich daraufhin ein ganzes Stück meiner Schulzeit begleitet. Es bietet neben dem Leben des 15 jährigen Gawijn und seiner altersgemäßen psychologischen Selbstanalyse, auch einen Einblick in die Jugendkultur und Lebensweisen vom Belgien der späten 90er Jahre. Jetzt wird sich der ein oder andere vielleicht denken: "Belgien? Und nun? Wen juckt das!" - aber genau das ist der Anreiz. Ein (kleines) Land im Herzen Europas, über das man erstaunlich wenig weiß.
Dazu kommt das generelle "Grunge"-Feeling der Generation Nirvana, gepaart mit den ersten Erfahrungen der Liebe.
Wer sich mit einem eigentümlichen Schreibstil und zahlreichen Gedankensprüngen und Abschweifungen anfreunden kann, der sollte sich dieses Buch auf jeden Fall einmal durchlesen.
Es bleibt natürlich Jugendliteratur, eine leichte Kost, aber darüber hinaus bietet es - wie ich finde - noch viel mehr, wenn man sich erlaubt ein wenig darin aufzugehen.

Freitag, 13. November 2015

PreSeason 6

Die PreSeason zur 6ten League of Legends Saison läuft seit einigen Tagen und ich muss sagen: bisher bin ich echt ganz positiv angetan von den ganzen Änderungen. Es gibt Variatonen bei den Item-Builds, sowohl für Support (Wobei ich die Sightstone-Alternativen fragwürdig finde, da der on use Effekt fehlt), AD (Wobei ich bei den Last Whisper Varianten bezweifle, dass jemand den Grievous Wounds Effekt nimmt). Und wie das mit der ganzen Solo-/Duo-/Triple-/Quadra-/Penta-Queue dann aussieht, wird sich auch erst noch zeigen.
Alles in allem bin ich aber ganz zufrieden. 

Wäre da nicht eine Kleinigkeit.

Alle Spieler, die momentan PreSeason Ranked spielen, geben keinen Fick. Auf gar nichts. Das macht leider nicht wirklich Spaß - und zum Ausprobieren kommt man so auch nur bedingt. Aber das legt sich sicher auch in den nächsten Tagen !





Donnerstag, 5. November 2015